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.vscode/ltex.dictionary.de-DE.txt
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@ -41,3 +41,8 @@ Bytestrings
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Bilinearität
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Bilinearität
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Semilinearität
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Semilinearität
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Sesquilinearlinearform
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Sesquilinearlinearform
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Cayley
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Sequilinearform
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Dualräumen
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Hom-Räumen
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Maximumsnorm
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.vscode/ltex.hiddenFalsePositives.de-DE.txt
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.vscode/ltex.hiddenFalsePositives.de-DE.txt
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@ -33,3 +33,10 @@
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{"rule":"KOMMA_VOR_ERLAEUTERUNG","sentence":"^\\QBeachten Sie, dass jeder komplexe Vektorraum immer auch ein reeller Vektorraum ist, also bildet die Menge der Sesquilinearformen insbesondere einen reellen Vektorraum.\\E$"}
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{"rule":"KOMMA_VOR_ERLAEUTERUNG","sentence":"^\\QBeachten Sie, dass jeder komplexe Vektorraum immer auch ein reeller Vektorraum ist, also bildet die Menge der Sesquilinearformen insbesondere einen reellen Vektorraum.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_SPELLER_RULE","sentence":"^\\Q\\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q (* 24. Dezember 1822 in Dieuze, Lothringen; † 14. Januar 1901 in Paris) war ein französischer Mathematiker.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_SPELLER_RULE","sentence":"^\\Q\\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q (* 24. Dezember 1822 in Dieuze, Lothringen; † 14. Januar 1901 in Paris) war ein französischer Mathematiker.\\E$"}
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{"rule":"DOPPELTE_SATZZEICHEN","sentence":"^\\QWill ich das wirklich wissen?.\\E$"}
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{"rule":"DOPPELTE_SATZZEICHEN","sentence":"^\\QWill ich das wirklich wissen?.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_SPELLER_RULE","sentence":"^\\QArthur Cayley (* 16. August 1821 in Richmond upon Thames, Surrey; † 26. Januar 1895 in Cambridge) war ein englischer Mathematiker.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_SPELLER_RULE","sentence":"^\\QSir William Rowan Hamilton (* 4. August 1805 in Dublin; † 2. September 1865 in Dunsink bei Dublin) war ein irischer Mathematiker und Physiker, der vor allem für seine Beiträge zur Mechanik und für seine Einführung und Untersuchung der Quaternionen bekannt ist.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_SPELLER_RULE","sentence":"^\\QSir William Rowan Hamilton (* 4. August 1805 in Dublin; † 2. September 1865 in Dunsink bei Dublin) war ein irischer Mathematiker und Physiker, der vor allem für seine Beiträge zur Mechanik und für seine Einführung und Untersuchung der Quaternionen bekannt ist.\\E$"}
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{"rule":"DE_CASE","sentence":"^\\Q[Absolute Homogenität] Für alle \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q und alle \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q gilt: \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q.\\E$"}
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{"rule":"DE_CASE","sentence":"^\\Q[Dreiecksungleichung] Für alle \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q gilt: \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q [Positive Definitheit] Für alle \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q gilt: \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_SPELLER_RULE","sentence":"^\\QDann ergibt sich \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q, womit der Beweis der Cauchy-Schwarzschen Ungleichung beendet ist.\\E$"}
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{"rule":"DE_CASE","sentence":"^\\Q[Positive Definitheit] Für alle \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q gilt: \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q.\\E$"}
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@ -82,6 +82,18 @@ des endlichen Körpers $𝔽_2$.
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\]
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\]
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\end{beobachtung}
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\end{beobachtung}
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Der Satz von Cayley\footnote{Arthur Cayley (* 16.~August 1821 in Richmond upon
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Thames, Surrey; † 26.~Januar 1895 in Cambridge) war ein englischer Mathematiker.
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Er befasste sich mit sehr vielen Gebieten der Mathematik von der Analysis,
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Algebra, Geometrie bis zur Astronomie und Mechanik, ist aber vor allem für seine
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Rolle bei der Einführung des abstrakten Gruppenkonzepts
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bekannt.}-Hamilton\footnote{Sir William Rowan Hamilton (* 4.~August 1805 in
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Dublin; † 2.~September 1865 in Dunsink bei Dublin) war ein irischer Mathematiker
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und Physiker, der vor allem für seine Beiträge zur Mechanik und für seine
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Einführung und Untersuchung der Quaternionen bekannt ist.} sagt, dass jeder
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Endomorphismus Nullstelle seines eigenen charakteristischen Polynoms ist. Wie
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cool ist das?
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\begin{satz}[Satz von Cayley-Hamilton]\label{satz:CayleyHamilton}
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\begin{satz}[Satz von Cayley-Hamilton]\label{satz:CayleyHamilton}
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In Situation~\ref{sit:4-0-1} sei $χ_f(t) ∈ k[t]$ das charakteristische
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In Situation~\ref{sit:4-0-1} sei $χ_f(t) ∈ k[t]$ das charakteristische
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Polynom des Endomorphismus $f$. Dann ist
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Polynom des Endomorphismus $f$. Dann ist
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@ -94,9 +106,6 @@ des endlichen Körpers $𝔽_2$.
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Der Satz von Cayley-Hamilton funktioniert genau so für Matrizen.
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Der Satz von Cayley-Hamilton funktioniert genau so für Matrizen.
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\end{bemerkung}
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\end{bemerkung}
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Kurz formuliert: Der Satz von Cayley-Hamilton sagt, dass jeder Endomorphismus
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Nullstelle seines eigenen charakteristischen Polynoms ist. Wie cool ist das?
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\begin{proof}[Beweis von Satz~\ref{satz:CayleyHamilton}]
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\begin{proof}[Beweis von Satz~\ref{satz:CayleyHamilton}]
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Der Satz von Cayley-Hamilton gilt für beliebige Körper $k$. Der vollständige
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Der Satz von Cayley-Hamilton gilt für beliebige Körper $k$. Der vollständige
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Beweis verwendet aber Begriffe der Algebra (den „algebraischen Abschluss eines
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Beweis verwendet aber Begriffe der Algebra (den „algebraischen Abschluss eines
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@ -5,40 +5,39 @@
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\label{sec:7}
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\label{sec:7}
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\sideremark{Vorlesung 10}Wir haben im Kapitel~\ref{chap:eukl} das
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\sideremark{Vorlesung 10}Wir haben im Kapitel~\ref{chap:eukl} das
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Standardskalarprodukt auf dem $ℝ^n$ kennen gelernt. Im
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Standardskalarprodukt auf dem $ℝ^n$ kennengelernt. Im Kapitel~\ref{sec:bskalar}
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Kapitel~\ref{sec:bskalar} haben wir diesen Begriff auf beliebige
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haben wir diesen Begriff auf beliebige (endlich-dimensionale) reelle und
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(endlich-dimensionale) reelle und komplexe Vektorräume verallgemeinert. In
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komplexe Vektorräume verallgemeinert. In diesem Kapitel möchte ich Vektorräume
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diesem Kapitel möchte ich Vektorräume mit Skalarprodukt systematisch diskutieren,
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mit Skalarprodukt systematisch diskutieren, und Begriffe wie „Norm“, „Abstand“,
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und Begriffe wie ``Norm'', ``Abstand'', ``Metrik'' und ``Orthogonalität'', die
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„Metrik“ und „Orthogonalität“, die wir zuerst am Beispiel des $ℝ^n$
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wir zuerst am Beispiel des $ℝ^n$ kennen gelernt haben, jetzt in größerer
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kennengelernt haben, jetzt in größerer Allgemeinheit systematisch einführen.
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Allgemeinheit systematisch einführen. Zuerst einmal kommen jede Menge
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Zuerst einmal kommen jede Menge Definitionen und eine langweilige Rechnung,
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Definitionen und eine langweilige Rechnung, deshalb auch im Moment kein
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deshalb auch im Moment kein Erklärvideo.
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Erklärvideo.
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\begin{defn}[Euklidische und unitäre Vektorräume]
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\begin{defn}[Euklidische und unitäre Vektorräume]
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Ein reeller Vektorraum zusammen mit einem Skalarprodukt (=positiv definiter
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Ein reeller Vektorraum zusammen mit einem Skalarprodukt (=positiv definiter
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symmetrischer Bilinearform) heißt \emph{Euklidischer
|
symmetrischer Bilinearform) heißt \emph{Euklidischer
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Vektorraum}\index{Euklidischer Vektorraum}. Ein komplexer Vektorraum
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Vektorraum}\index{Euklidischer Vektorraum}. Ein komplexer Vektorraum zusammen
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zusammen mit einem Skalarprodukt (=positiv definiter Hermitescher
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mit einem Skalarprodukt (=positiv definiter Hermitescher Sequilinearform)
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Sequilinearform) heißt \emph{unitärer Vektorraum}\index{unitär!Vektorraum}.
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heißt \emph{unitärer Vektorraum}\index{unitär!Vektorraum}.
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\end{defn}
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\end{defn}
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\section{Normen auf Vektorräumen}
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\section{Normen auf Vektorräumen}
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In Abschnitt~\ref{sec:end} hatten wir die Euklidische Norm und den Euklidische
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In Abschnitt~\ref{sec:end} hatten wir die Euklidische Norm und den Euklidische
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||||||
Abstand auf dem $ℝ^n$ definiert. Jetzt machen wir das allgemein, für
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Abstand auf dem $ℝ^n$ definiert. Jetzt machen wir das allgemein, für beliebige
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beliebige reelle oder komplexe Vektorräume, und für beliebige Mengen.
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reelle oder komplexe Vektorräume, und für beliebige Mengen.
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\begin{erinnerung}[Betrag einer komplexen Zahl]
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\begin{erinnerung}[Betrag einer komplexen Zahl]
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Gegeben eine komplexe Zahl $λ = a+b·i ∈ ℂ$, dann nennen wir die reelle Zahl
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Gegeben eine komplexe Zahl $λ = a+b·i ∈ ℂ$, dann nennen wir die reelle Zahl
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||||||
$\sqrt{a²+b²} = \sqrt{λ\overline{λ}}$ die \emph{Norm von $λ$}\index{Norm!einer
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$\sqrt{a²+b²} = \sqrt{λ\overline{λ}}$ die \emph{Norm von $λ$}\index{Norm!einer
|
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komplexen Zahl} oder \emph{Betrag von $λ$}\index{Betrag einer komplexen
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komplexen Zahl} oder \emph{Betrag von $λ$}\index{Betrag einer komplexen Zahl}
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Zahl} oder \emph{Absolutbetrag von $λ$}\index{Absolutbetrag einer komplexen
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oder \emph{Absolutbetrag von $λ$}\index{Absolutbetrag einer komplexen Zahl}.
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Zahl}. Man schreibt auch $\|λ\|$ oder $|λ|$.
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Man schreibt auch $\|λ\|$ oder $|λ|$.
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\end{erinnerung}
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\end{erinnerung}
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\begin{defn}[Norm auf komplexen oder reellen Vektorraum]\label{def:norm}
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\begin{defn}[Norm auf komplexen oder reellen Vektorraum]\label{def:norm}%
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||||||
Es sei $k = ℚ$ oder $k = ℝ$ oder $k = ℂ$ und es sei $V$ ein $k$-Vektorraum.
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Es sei $k = ℚ$ oder $k = ℝ$ oder $k = ℂ$ und es sei $V$ ein $k$-Vektorraum.
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||||||
Eine \emph{Norm}\index{Norm} auf ist eine Abbildung $\| · \|: V → ℝ$, sodass
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Eine \emph{Norm}\index{Norm} auf ist eine Abbildung $\| · \|: V → ℝ$, sodass
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||||||
folgende Eigenschaften gelten.
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folgende Eigenschaften gelten.
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@ -55,15 +54,15 @@ beliebige reelle oder komplexe Vektorräume, und für beliebige Mengen.
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\end{defn}
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\end{defn}
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\begin{notation}[Normierte Vektorräume]
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\begin{notation}[Normierte Vektorräume]
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\index{normiert!Vektorraum}Es sei $k = ℚ$ oder $k = ℝ$ oder $k = ℂ$.
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\index{normiert!Vektorraum}Es sei $k = ℚ$ oder $k = ℝ$ oder $k = ℂ$. Ein
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Ein normierter $k$-Vektorraum $\bigl( V, \|•\|\bigr)$ ist ein
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normierter $k$-Vektorraum $\bigl( V, \|•\|\bigr)$ ist ein $k$-Vektorraum $V$
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$k$-Vektorraum $V$ zusammen mit einer Norm $\|•\|$.
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zusammen mit einer Norm $\|•\|$.
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\end{notation}
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\end{notation}
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\begin{notation}[Normierte Vektorräume]
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\begin{notation}[Normierte Vektorräume]
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\index{normiert!Vektor}Es sei $k = ℚ$ oder $k = ℝ$ oder $k = ℂ$. und es
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\index{normiert!Vektor}Es sei $k = ℚ$ oder $k = ℝ$ oder $k = ℂ$. und es sei
|
||||||
sei $\bigl( V, \|•\|\bigr)$ ein normierter $k$-Vektorraum. Ein Vektor
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$\bigl( V, \|•\|\bigr)$ ein normierter $k$-Vektorraum. Ein Vektor $\vec{v} ∈
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||||||
$\vec{v} ∈ V$ heißt \emph{normiert}, falls $\|\vec{v}\| = 1$ ist.
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V$ heißt \emph{normiert}, falls $\|\vec{v}\| = 1$ ist.
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\end{notation}
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\end{notation}
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||||||
Wir halten gleich zwei wesentliche Eigenschaften von Normen fest, die
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Wir halten gleich zwei wesentliche Eigenschaften von Normen fest, die
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@ -92,7 +91,7 @@ unmittelbar aus der Definition folgen.
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\subsection{Beispiele: Normen, die von Skalarprodukten kommen}
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\subsection{Beispiele: Normen, die von Skalarprodukten kommen}
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Als erstes und wichtigstes Beispiel von Normen möchte ich zeigen, dass jedes
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Als Erstes und wichtigstes Beispiel von Normen möchte ich zeigen, dass jedes
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Skalarprodukt auf einem Vektorraum eine Norm induziert. Also liefern die
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Skalarprodukt auf einem Vektorraum eine Norm induziert. Also liefern die
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||||||
Skalarprodukte, die wir in Abschnitt~\ref{sec:skalar} kennengelernt haben,
|
Skalarprodukte, die wir in Abschnitt~\ref{sec:skalar} kennengelernt haben,
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sofort Beispiele für Normen.
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sofort Beispiele für Normen.
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@ -108,28 +107,26 @@ sofort Beispiele für Normen.
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Der Beweis des Satzes~\ref{satz:sin}, den wir weiter unten geben, ist eine
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Der Beweis des Satzes~\ref{satz:sin}, den wir weiter unten geben, ist eine
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||||||
ziemliche Rechnerei. Der Beweis verwendet die folgende wichtige Ungleichung,
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ziemliche Rechnerei. Der Beweis verwendet die folgende wichtige Ungleichung,
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||||||
die sie vielleicht aus der Vorlesung ``Analysis'' schon kennen.
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die sie vielleicht aus der Vorlesung „Analysis“ schon kennen.
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||||||
\begin{satz}[Cauchy-Schwarzsche Ungleichung]
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\begin{satz}[Cauchy-Schwarzsche Ungleichung]
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||||||
Sei V unitär oder euklidisch. Dann gilt für alle $\vec{x}, \vec{y}
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Sei V unitär oder euklidisch. Dann gilt für alle $\vec{x}, \vec{y} ∈ V$
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∈ V$
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||||||
\[
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\[
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||||||
|\langle \vec{x}, \vec{y} \rangle| ≤ \sqrt{\langle \vec{x},
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|\langle \vec{x}, \vec{y} \rangle| ≤ \sqrt{\langle \vec{x},
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||||||
\vec{x} \rangle} \sqrt{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle} .
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\vec{x} \rangle} \sqrt{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle} .
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||||||
\]
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\]
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||||||
\end{satz}
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\end{satz}
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||||||
\begin{proof}[Beweis durch unangenehme Rechnerei]
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\begin{proof}[Beweis durch unangenehme Rechnerei]
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||||||
Seien $\vec{x}, \vec{y} ∈ V$ gegeben und es sei $λ$ ein Skalar. Für
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Seien $\vec{x}, \vec{y} ∈ V$ gegeben und es sei $λ$ ein Skalar. Für $\vec{y}
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||||||
$\vec{y} = \vec{0}$ ist die Aussage klar. Sei also $\vec{y} ≠ 0$. Dann ist
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= \vec{0}$ ist die Aussage klar. Sei also $\vec{y} ≠ 0$. Dann ist wegen
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||||||
wegen positiver Definitheit der Hermiteschen Form
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positiver Definitheit der Hermiteschen Form
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||||||
\begin{align*}
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\begin{align*}
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||||||
0 ≤ \langle \vec{x} - λ·\vec{y}, \vec{x} - λ·\vec{y} \rangle &= \langle \vec{x}, \vec{x} - λ·\vec{y} \rangle - λ·\langle\vec{y},\vec{x}- λ·\vec{y}\rangle\\
|
0 ≤ \langle \vec{x} - λ·\vec{y}, \vec{x} - λ·\vec{y} \rangle &= \langle \vec{x}, \vec{x} - λ·\vec{y} \rangle - λ·\langle\vec{y},\vec{x}- λ·\vec{y}\rangle\\
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||||||
&= \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle - \overline{λ}·\langle \vec{x}, \vec{y}\rangle - λ· \langle \vec{y}, \vec{x}\rangle + λ \overline{λ}· \langle \vec{y}, \vec{y} \rangle\\
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&= \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle - \overline{λ}·\langle \vec{x}, \vec{y}\rangle - λ· \langle \vec{y}, \vec{x}\rangle + λ \overline{λ}· \langle \vec{y}, \vec{y} \rangle\\
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||||||
&= \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle - \overline{λ}·\overline{\langle \vec{y}, \vec{x}\rangle} - λ·\langle \vec{y}, \vec{x}\rangle + |λ|²·\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle.
|
&= \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle - \overline{λ}·\overline{\langle \vec{y}, \vec{x}\rangle} - λ·\langle \vec{y}, \vec{x}\rangle + |λ|²·\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle.
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||||||
\end{align*}
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\end{align*}
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Jetzt betrachte den Spezialfall wo
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Jetzt betrachte den Spezialfall wo $λ= \frac{\overline{\langle \vec{y},
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$λ= \frac{\overline{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle}}{\langle \vec{y},
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\vec{x} \rangle}}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle}$ ist. Dann ergibt sich
|
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\vec{y} \rangle}$ ist. Dann ergibt sich
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\begin{align*}
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\begin{align*}
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||||||
&& 0 &≤ \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle - \frac{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle}· \overline{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle} - \frac{\overline{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle}}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle}· \langle \vec{y}, \vec{x} \rangle + \frac{|\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle|²}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle²}·\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle\\
|
&& 0 &≤ \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle - \frac{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle}· \overline{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle} - \frac{\overline{\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle}}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle}· \langle \vec{y}, \vec{x} \rangle + \frac{|\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle|²}{\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle²}·\langle \vec{y}, \vec{y} \rangle\\
|
||||||
⇒ && 0 &≤ \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle· \langle \vec{y}, \vec{y} \rangle - |\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle|² - |\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle|² + |\langle \vec{y}, \vec{x}\rangle|²\\
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⇒ && 0 &≤ \langle \vec{x}, \vec{x} \rangle· \langle \vec{y}, \vec{y} \rangle - |\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle|² - |\langle \vec{y}, \vec{x} \rangle|² + |\langle \vec{y}, \vec{x}\rangle|²\\
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||||||
@ -140,10 +137,10 @@ die sie vielleicht aus der Vorlesung ``Analysis'' schon kennen.
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|||||||
\end{proof}
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\end{proof}
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\begin{proof}[Beweis von Satz~\ref{satz:sin}]
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\begin{proof}[Beweis von Satz~\ref{satz:sin}]
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||||||
Um zu zeigen, dass die Abbildung $\|•\| : V → ℝ$ aus
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Um zu zeigen, dass die Abbildung $\|•\| : V → ℝ$ aus Satz~\ref{satz:sin}
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||||||
Satz~\ref{satz:sin} tatsächlich eine Norm ist, müssen wir die drei
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tatsächlich eine Norm ist, müssen wir die drei Eigenschaften „absolute
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Eigenschaften ``absolute Homogenität'', ``Dreiecksungleichung'' und ``positive
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Homogenität“, „Dreiecksungleichung“ und „positive Definitheit“ zeigen. Auf
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Definitheit'' zeigen. Auf geht's.
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geht's.
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||||||
\bigskip\noindent\emph{Absolute Homogenität.} Es sei $\vec{x} ∈ V$ irgendein
|
\bigskip\noindent\emph{Absolute Homogenität.} Es sei $\vec{x} ∈ V$ irgendein
|
||||||
Vektor und es sei $λ$ irgendein Skalar. Dann ist
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Vektor und es sei $λ$ irgendein Skalar. Dann ist
|
||||||
@ -156,7 +153,7 @@ die sie vielleicht aus der Vorlesung ``Analysis'' schon kennen.
|
|||||||
Damit ist die absolute Homogenität gezeigt.
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Damit ist die absolute Homogenität gezeigt.
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||||||
|
|
||||||
\bigskip\noindent\emph{Dreiecksungleichung.} Es seien $\vec{x}, \vec{y} ∈ V$
|
\bigskip\noindent\emph{Dreiecksungleichung.} Es seien $\vec{x}, \vec{y} ∈ V$
|
||||||
beliebige Vektoren. Dann folgt mit Hilfe der Cauchy-Schwarz-Ungleichung
|
beliebige Vektoren. Dann folgt mithilfe der Cauchy-Schwarz-Ungleichung
|
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folgendes.
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folgendes.
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||||||
\begin{align*}
|
\begin{align*}
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||||||
\| \vec{x} + \vec{y} \|² &= \langle \vec{x}+\vec{y}, \vec{x}+\vec{y} \rangle\\
|
\| \vec{x} + \vec{y} \|² &= \langle \vec{x}+\vec{y}, \vec{x}+\vec{y} \rangle\\
|
||||||
@ -181,9 +178,9 @@ die in der angewandten Mathematik und in der Analysis schrecklich wichtig sind.
|
|||||||
Ich diskutiere hier nur den einfachsten Fall und verzichte auf alle Beweise (die
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Ich diskutiere hier nur den einfachsten Fall und verzichte auf alle Beweise (die
|
||||||
ein wenig Analysis voraussetzen).
|
ein wenig Analysis voraussetzen).
|
||||||
|
|
||||||
\begin{bsp}[Operatornorm]\label{bsp:opNorm}
|
\begin{bsp}[Operatornorm]\label{bsp:opNorm}%
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||||||
Es seien $\bigl( V, \|•\|_V\bigr)$ und $\bigl( W, \|•\|_W\bigr)$
|
Es seien $\bigl( V, \|•\|_V\bigr)$ und $\bigl( W, \|•\|_W\bigr)$ zwei
|
||||||
zwei endlich-dimensionale, normierte, reelle Vektorräume. Dann definiert die
|
endlich-dimensionale, normierte, reelle Vektorräume. Dann definiert die
|
||||||
Abbildung
|
Abbildung
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||||||
\[
|
\[
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||||||
\|•\|_{\operatorname{op}} : \Hom_{ℝ}(V,W) → ℝ, \quad %
|
\|•\|_{\operatorname{op}} : \Hom_{ℝ}(V,W) → ℝ, \quad %
|
||||||
@ -219,7 +216,7 @@ Es gibt noch einige weitere Beispiele für Normen, die nicht offensichtlich von
|
|||||||
Skalarprodukten kommen. Ich nenne (wieder ohne Beweis) zwei der bekanntesten
|
Skalarprodukten kommen. Ich nenne (wieder ohne Beweis) zwei der bekanntesten
|
||||||
Beispiele.
|
Beispiele.
|
||||||
|
|
||||||
\begin{bsp}[Manhattan-Norm]\label{bsp:manhatNorm}
|
\begin{bsp}[Manhattan-Norm]\label{bsp:manhatNorm}%
|
||||||
Die Manhattan-Norm auf dem Vektorraum $ℝ^n$ ist gegeben als
|
Die Manhattan-Norm auf dem Vektorraum $ℝ^n$ ist gegeben als
|
||||||
\[
|
\[
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\| • \|_1 : ℝ^n → ℝ, \quad
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\| • \|_1 : ℝ^n → ℝ, \quad
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@ -240,29 +237,29 @@ Beispiele.
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\begin{bsp}[Einschränkungen von Normen]
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\begin{bsp}[Einschränkungen von Normen]
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Es sei $\bigl( V, \|•\|_V\bigr)$ ein normierter Vektorraum und $U ⊆ V$
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Es sei $\bigl( V, \|•\|_V\bigr)$ ein normierter Vektorraum und $U ⊆ V$ sei ein
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sei ein Untervektorraum. Dann ist die Einschränkung $\|•\|_V|_W$ eine Norma
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Untervektorraum. Dann ist die Einschränkung $\|•\|_V|_W$ eine Norma auf $W$.
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auf $W$.
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\section{Metriken}
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\section{Metriken}
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\sideremark{Vorlesung 11}Genau wie in Abschnitt~\ref{sec:end} können wir mit
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\sideremark{Vorlesung 11}Genau wie in Abschnitt~\ref{sec:end} können wir
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Hilfe einer Norm einen Begriff von ``Abstand'' oder ``Metrik'' definieren. Der
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mithilfe einer Norm einen Begriff von „Abstand“ oder „Metrik“ definieren. Der
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Begriff ``Metrik'' ist aber viel allgemeiner und hat nichts mit Vektorräumen zu
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Begriff „Metrik“ ist aber viel allgemeiner und hat nichts mit Vektorräumen zu
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tun; wir definieren Metriken ganz allgemein auf beliebigen Mengen.
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tun; wir definieren Metriken ganz allgemein auf beliebigen Mengen.
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\begin{defn}[Metrik]
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\begin{defn}[Metrik]
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Sei $M$ eine Menge. Eine Metrik\index{Metrik} auf $M$ ist eine Abbildung
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Sei $M$ eine Menge. Eine Metrik\index{Metrik} auf $M$ ist eine Abbildung $d:
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$d: M ⨯ M → ℝ$, so dass Folgendes gilt.
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M ⨯ M → ℝ$, sodass Folgendes gilt.
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\begin{description}
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\begin{description}
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\item[Symmetrie] Für alle $x, y ∈ M$ gilt: $d(x,y) = d(y,x)$.
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\item[Symmetrie] Für alle $x, y ∈ M$ gilt: $d(x,y) = d(y,x)$.
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\item[Dreiecksungleichung] Für alle $x, y, z ∈ M$ gilt: $d(x,z) ≤ d(x,y) + d(y,z)$
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\item[Dreiecksungleichung] Für alle $x, y, z ∈ M$ gilt: $d(x,z) ≤ d(x,y) +
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d(y,z)$
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\item[Positive Definitheit] Für alle $x, y ∈ M$ gilt: $d(x,x) ≥ 0$. Zusätzlich
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\item[Positive Definitheit] Für alle $x, y ∈ M$ gilt: $d(x,x) ≥ 0$.
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gilt: $d(x,y) = 0 ⇔ x = y$.
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Zusätzlich gilt: $d(x,y) = 0 ⇔ x = y$.
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\end{description}
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\end{defn}
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\end{defn}
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