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e1e46d94b6
commit
b3daaa8e54
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@ -118,3 +118,16 @@ Tangentialkegel
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Tangentialkegels
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Vielfachheit
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Vielfachheiten
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Glattheit
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repräsentierbar
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Quotientenkörpers
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def
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Repräsentantenniveau
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Moduln
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Surjektivität
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Quotientenmodul
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Lokalisierungsfunktors
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Lokalisierungskonstruktion
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Inklusionsabbildung
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Primideals
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Nakayama
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@ -17,3 +17,8 @@
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{"rule":"DE_CASE","sentence":"^\\QSituation \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q und \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Polynome \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q und \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q, sodass \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q–\\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q gelten Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q, …, \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Setze \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q Schwache Division mit Rest Statt eines abstrakten Existenzsatzes finden Sie in Algorithmus \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q eine konkrete Vorschrift zur Berechnung der Polynome \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q und \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_WORD_REPEAT_BEGINNING_RULE","sentence":"^\\QDie Implikation “\\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q” ist der wesentliche Punkt des Beweises.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_WORD_REPEAT_BEGINNING_RULE","sentence":"^\\QDie Implikation „\\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q“ ist der wesentliche Punkt des Beweises.\\E$"}
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{"rule":"DOPPELTE_SATZZEICHEN","sentence":"^\\QWorum geht es?.\\E$"}
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{"rule":"UPPERCASE_SENTENCE_START","sentence":"^\\Qeigentlich notwendig ist.\\E$"}
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{"rule":"KLEINSCHREIBUNG_KEIN_NAME","sentence":"^\\QIn der Vorlesung „Lineare Algebra“ haben Sie exakte Sequenzen kennengelernt, aber vielleicht nicht gemocht.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_WORD_REPEAT_BEGINNING_RULE","sentence":"^\\QVerstehe, wie sich der Modul \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q aus den kleineren Moduln \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q und \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q zusammensetzt.\\E$"}
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{"rule":"GERMAN_WORD_REPEAT_BEGINNING_RULE","sentence":"^\\QEs ist \\E(?:Dummy|Ina|Jimmy-)[0-9]+\\Q.\\E$"}
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303
10.tex
303
10.tex
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@ -8,21 +8,21 @@
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\label{sec:11}
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||||
Im letzten Kapitel haben wir einige Eigenschaften von Punkten auf ebenen
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algebraischen Kurven kennen gelernt. Ist $f$ eine solche Kurve und $p$ ein
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Punkt der Kurve, so legt die geometrische Intuition vielleicht folgendes Nahe.
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algebraischen Kurven kennengelernt. Ist $f$ eine solche Kurve und $p$ ein Punkt
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der Kurve, so legt die geometrische Intuition vielleicht folgendes nahe.
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\begin{itemize}
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\item Die Eigenschaft des Punktes, glatt oder singulär zu sein, hat vermutlich
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nichts mit der Frage zu tun, wie die Kurven (mit ihrem Punkt) in die Ebene
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eingebettet ist. Schlau gesprochen: die geometrische Anschauung legt nahe,
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||||
eingebettet ist. Schlau gesprochen: Die geometrische Anschauung legt nahe,
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dass Glattheit und Singularität von Punkten intrinsische Eigenschaften der
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Kurve und ihres Punktes sind.
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\item Anschaulich ist klar, dass ich die Frage nach der Glattheit oder
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Singularität eines Punktes beantworten kann, wenn ich lediglich eine kleine
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offene Umgebung des Punktes kenne (``mir egal, wie die Kurve in 10km
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Entfernung aussieht''). Schlau gesprochen: Glattheit und Singularität sind
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``lokale'' Eigenschaften.
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offene Umgebung des Punktes kenne („mir egal, wie die Kurve in 10~km
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Entfernung aussieht“). Schlau gesprochen: Glattheit und Singularität sind
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„lokale“ Eigenschaften.
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\end{itemize}
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@ -39,19 +39,19 @@ sollte also eine Eigenschaft des Ideals $m_p ⊂ A$ sein.
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Lokale Eigenschaften haben wir noch nicht diskutiert, das holen wir jetzt nach.
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Dazu ist es nützlich, sich an Abschnitt~\ref{sec:7-1} zu erinnern, wo der affine
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Koordinatenring als Ring der algebraischen Funktionen (``stetige Funktionen, die
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durch Polynome repräsentierbar sind'') eingeführt wurde. Wenn nun der affine
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Koordinatenring (=der Ring aller algebraischen Funktionen'') die gesamte
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||||
Koordinatenring als Ring der algebraischen Funktionen („stetige Funktionen, die
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durch Polynome repräsentierbar sind“) eingeführt wurde. Wenn nun der affine
|
||||
Koordinatenring (=der Ring aller algebraischen Funktionen) die gesamte
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intrinsische Geometrie festlegt, dann könnte die lokale Geometrie in der Nähe
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des Punktes $p$ durch den Ring der algebraischen Funktionen gegeben sein, die
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nur in der Nähe von $p$ definiert sind. Die Frage ist, was dies im Kontext der
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algebraischen Geometrie genau bedeuten soll. Antwort: algebraische Funktion,
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die ``nur in der Nähe von $p$ definiert sind'', sind rationale Funktionen die
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bei $p$ keine Polstelle haben. Was ist eine rationale Funktion? Antwort:
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rationale Funktionen sind Quotienten von algebraischen Funktionen -- also von
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Elementen des affinen Koordinatenringes. Wir betrachten also Brüche $a/b$, wo
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$a$ und $b$ Elemente des affinen Koordinatenringes sind und wo die Funktion $b$
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am Punkte $p$ keine Nullstelle hat.
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die „nur in der Nähe von $p$ definiert sind“, sind rationale Funktionen die bei
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||||
$p$ keine Polstelle haben. Was ist eine rationale Funktion? Antwort: rationale
|
||||
Funktionen sind Quotienten von algebraischen Funktionen -- also von Elementen
|
||||
des affinen Koordinatenringes. Wir betrachten also Brüche $a/b$, wo $a$ und $b$
|
||||
Elemente des affinen Koordinatenringes sind und wo die Funktion $b$ am Punkte
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||||
$p$ keine Nullstelle hat.
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\section{Multiplikative Systeme}
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@ -69,20 +69,20 @@ Null verboten ist, müssen wir hier etwas vorsichtiger sein.
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wenn für alle $f$ und $g ∈ S$ die Inklusion $f·g ∈ S$ gilt.
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\end{defn}
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\begin{bsp}\label{bsp:10-2-2}
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\begin{bsp}\label{bsp:10-2-2}%
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||||
Es sei $R$ ein beliebiger kommutativer Ring mit Eins. Die folgenden Mengen
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||||
sind multiplikative Systeme.
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\begin{itemize}
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||||
\item Die Menge der Einheiten, also $R^*$.
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||||
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||||
\item Es sei $p ⊂ R$ ein Primideal. Dann ist $R∖ p$ ein multiplikatives
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||||
\item Es sei $p ⊂ R$ ein Primideal. Dann ist $R∖p$ ein multiplikatives
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||||
System.
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||||
\item Es sei $m_p ⊂ R$ ein maximales Ideal. Dann ist $m_p$ ein Primideal und
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||||
$R∖ m_p$ ist ein multiplikatives System.
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||||
\item Es sei $f ∈ R$ ein beliebiges Element. Dann ist die Menge
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||||
$\{ 1, f, f², … \}$ ein multiplikatives System.
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||||
\item Es sei $f ∈ R$ ein beliebiges Element. Dann ist die Menge $\{ 1, f, f²,
|
||||
… \}$ ein multiplikatives System.
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\end{itemize}
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||||
\end{bsp}
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@ -93,15 +93,15 @@ Beispiel~\ref{bsp:10-2-2} zeigt, wohin der Hase läuft. In späteren Anwendunge
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ist $R$ der affine Koordinatenring einer ebenen, algebraischen Kurve $X$ und
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||||
$m_p$ ist das maximale Ideal, das zu einem gegebenen Punkt $p$ gehört. Ich kann
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die Elemente von $R$ als algebraische Funktionen auf $X$ auffassen, und eine
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||||
Funktion $f ∈ R$ hat genau dann bei $p$ eine Nullstelle, wenn $f ∈ m_p$ ist.
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||||
Bei der Diskussion von lokalen Eigenschaften wollen wir also ``rationale
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||||
Funktionen'' der Form $a/b$ betrachten, wo wir für $b$ nur Elemente des
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||||
multiplikativen Systems $R ∖ m_p$ zulassen. Die folgende Konstruktion sagt
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||||
präzise, was passiert.
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||||
Funktion $f ∈ R$ hat genau dann bei $p$ eine Nullstelle, wenn $f ∈ m_p$ ist. Bei
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||||
der Diskussion von lokalen Eigenschaften wollen wir also „rationale Funktionen“
|
||||
der Form $a/b$ betrachten, wo wir für $b$ nur Elemente des multiplikativen
|
||||
Systems $R∖m_p$ zulassen. Die folgende Konstruktion sagt präzise, was
|
||||
passiert.
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||||
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||||
\begin{konstruktion}[Lokalisierung von Ringen]\label{kons:loc}
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||||
\index{Lokalisierung!von Ringen}Es sei $R$ ein ein kommutativer Ring mit Eins
|
||||
und es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System. Dann betrachte die folgende
|
||||
\index{Lokalisierung!von Ringen}Es sei $R$ ein kommutativer Ring mit Eins und
|
||||
es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System. Dann betrachte die folgende
|
||||
Relation auf $R ⨯ S$,
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||||
\begin{equation}\label{eq:10-3-1-1}
|
||||
(a,α) \sim (b, β) \quad \overset{\text{def}}{⇔} \quad
|
||||
|
@ -132,7 +132,7 @@ präzise, was passiert.
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|||
\begin{frage}
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||||
Vielleicht fällt Ihnen auf, dass die Relation~\eqref{eq:10-3-1-1}
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||||
komplizierter ist als die Relation, die Sie bei der Konstruktion des
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||||
Quotientenkörpers kennen gelernt haben, denn dort war
|
||||
Quotientenkörpers kennengelernt haben, denn dort war
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\[
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||||
(a,α) \sim (b, β) \quad \overset{\text{def}}{⇔} \quad
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||||
(aβ - b α) = 0.
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@ -145,13 +145,13 @@ präzise, was passiert.
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||||
Genau wie der Quotientenkörper ist die Lokalisierung eines Ringes eindeutig
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durch eine universelle Eigenschaft gegeben. Weil wir die universellen
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Eigenschaften in der Vorlesung ``Algebra'' zu genüge diskutiert haben, spare ich
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||||
Eigenschaften in der Vorlesung „Algebra“ zu genüge diskutiert haben, spare ich
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mir die Details und den Beweis und gebe die Eigenschaft einfach an.
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||||
\begin{prop}[Universelle Eigenschaft der Lokalisierung]\label{prop:10-3-3}
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||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} sei ein Ringmorphismus
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||||
$γ : R → T$ gegeben, so dass $γ(S) ⊂ T^*$ ist. Dann existiert genau ein
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||||
Morphismus $ν :S^{-1}R → T$, sodass das folgende Diagramm kommutiert,
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||||
\begin{prop}[Universelle Eigenschaft der Lokalisierung]\label{prop:10-3-3}%
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} sei ein Ringmorphismus $γ : R
|
||||
→ T$ gegeben, sodass $γ(S) ⊂ T^*$ ist. Dann existiert genau ein Morphismus $ν
|
||||
:S^{-1}R → T$, sodass das folgende Diagramm kommutiert,
|
||||
\[
|
||||
\begin{tikzcd}
|
||||
R \ar[r, "φ"] \ar[d, equal] & {S^{-1}R} \ar[d, "ν"] \\
|
||||
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@ -171,7 +171,7 @@ mir die Details und den Beweis und gebe die Eigenschaft einfach an.
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|||
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||||
\begin{notation}[Lokalisierung nach Primideal]
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||||
Es sei $R$ ein Ring und es sei $p ⊂ R$ ein Primideal, mit zugehörendem
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||||
multiplikativen System $S := R ∖ p$. Dann wird die Lokalisierung $S^{-1} R$
|
||||
multiplikativen System $S := R∖p$. Dann wird die Lokalisierung $S^{-1} R$
|
||||
auch häufig mit $R_p$ bezeichnet.
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||||
\end{notation}
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||||
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@ -201,7 +201,7 @@ kann helfen.
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\begin{lem}
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||||
In Konstruktion~\ref{kons:loc} sind folgende Aussagen äquivalent.
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\begin{enumerate}
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||||
\item\label{il:10-3-6-1} Es ist $S^{-1}R = 0$
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||||
\item\label{il:10-3-6-1} Es ist $S^{-1}R = 0$.
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||||
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||||
\item\label{il:10-3-6-2} Es ist $0 ∈ S$.
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@ -214,8 +214,8 @@ kann helfen.
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||||
\begin{description}
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||||
\item[\ref{il:10-3-6-1} $⇒$ \ref{il:10-3-6-2}] Sei $S^{-1}R = 0$. Dann ist
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||||
$\frac{1}{1} = \frac{0}{1}$, also existiert ein Element $s ∈ S$ mit
|
||||
$s · 1 = 0$. Also ist $0 ∈ S$.
|
||||
$\frac{1}{1} = \frac{0}{1}$, also existiert ein Element $s ∈ S$ mit $s · 1 =
|
||||
0$. Also ist $0 ∈ S$.
|
||||
|
||||
\item[\ref{il:10-3-6-2} $⇒$ \ref{il:10-3-6-3}] Klar, denn 0 ist ein
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||||
nilpotentes Element.
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||||
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@ -234,18 +234,18 @@ kann helfen.
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||||
Unser nächstes Ziel ist es, Ideale im Ring $R$ und im lokalisierten Ring
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||||
$S^{-1}R$ zu vergleichen. Es lohnt sich aber, gleich ein wenig allgemeiner zu
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||||
arbeiten, denn Ideale sind spezielle Moduln.
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||||
arbeiten, denn Ideale sind spezielle Moduln
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||||
\href{https://de.wikipedia.org/wiki/Modul_(Mathematik)}{Sie erinnern sich doch
|
||||
daran, was ein Modul ist?} Grob und nicht ganz richtig: Ein Modul ist wie ein
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||||
Vektorraum, aber nicht über einem Körper sondern über einem Ring. Die
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||||
Lokalisierung eines Moduls geht genau so wie die Lokalisierung eines Ringes: wir
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||||
daran, was ein Modul ist?}. Grob und nicht ganz richtig: Ein Modul ist wie ein
|
||||
Vektorraum, aber nicht über einem Körper, sondern über einem Ring. Die
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||||
Lokalisierung eines Moduls geht genauso wie die Lokalisierung eines Ringes: wir
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||||
betrachten Brüche, wo oben Modulelemente stehen und unten Elemente des
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||||
multiplikativen Systems.
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||||
\begin{konstruktion}[Lokalisierung von Moduln]\label{kons:locM}
|
||||
\index{Lokalisierung!von Moduln}Es sei $R$ ein ein kommutativer Ring mit Eins
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||||
und es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System. Weiter sei $A$ ein $R$-Modul
|
||||
(zum Beispiel ein Ideal). Dann betrachte die folgende Relation auf $A ⨯ S$,
|
||||
\begin{konstruktion}[Lokalisierung von Moduln]\label{kons:locM}%
|
||||
\index{Lokalisierung!von Moduln}Es sei $R$ ein kommutativer Ring mit Eins und
|
||||
es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System. Weiter sei $A$ ein $R$-Modul (zum
|
||||
Beispiel ein Ideal). Dann betrachte die folgende Relation auf $A ⨯ S$,
|
||||
\begin{equation}\label{eq:10-3-1-1M}
|
||||
(a,α) \sim (b, β) \quad \overset{\text{def}}{⇔} \quad
|
||||
∃ s ∈ S: s·(aβ - b α) = 0
|
||||
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@ -268,10 +268,10 @@ multiplikativen Systems.
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|||
Modulstruktur auf $S^{-1}A$ liefert.
|
||||
\end{konstruktion}
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||||
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||||
\begin{bemerkung}\label{bem:10-4-2}
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||||
Bei der Lokalisierung von $R$-Moduln gibt es etwas Potential für Verwirrung.
|
||||
Der Ring $R$ ist trivialerweise selbst ein $R$-Modul. Wenn ich jetzt
|
||||
$S^{-1} R$ schreibe, meine ich dann die Lokalisierung des Ringes aus
|
||||
\begin{bemerkung}\label{bem:10-4-2}%
|
||||
Bei der Lokalisierung von $R$-Moduln gibt es etwas Potenzial für Verwirrung.
|
||||
Der Ring $R$ ist trivialerweise selbst ein $R$-Modul. Wenn ich jetzt $S^{-1}
|
||||
R$ schreibe, meine ich dann die Lokalisierung des Ringes aus
|
||||
Konstruktion~\ref{kons:loc} oder die Lokalisierung des $R$-Moduls aus
|
||||
Konstruktion~\ref{kons:locM}? Gute Nachricht: es macht keinen Unterschied.
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||||
Rechnen Sie nach, dass die beiden Konstruktion in diesem Fall schlicht
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@ -293,21 +293,21 @@ ich auf folgende Eigenschaft der Lokalisierung hinweisen.
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|||
\[
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||||
S^{-1}α : S^{-1} A → S^{-1} B, \quad \frac{a}{s} ↦ \frac{α(a)}{s}.
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||||
\]
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||||
Rechnen Sie nach, dass diese ``Definition auf Repräsentantenniveau''
|
||||
tatsächlich wohldefiniert ist. Gegeben einen weiteren Modulmorphismus
|
||||
$β : B → C$, so rechnen Sie nach, dass stets die Gleichung
|
||||
Rechnen Sie nach, dass diese „Definition auf Repräsentantenniveau“ tatsächlich
|
||||
wohldefiniert ist. Gegeben einen weiteren Modulmorphismus $β : B → C$, so
|
||||
rechnen Sie nach, dass stets die Gleichung
|
||||
\[
|
||||
S^{-1}(β◦α) = \left(S^{-1}β\right) ◦ \left(S^{-1} α\right)
|
||||
\]
|
||||
gilt. Der Mathematiker fasst die Aussage ``Morphismen von Moduln induzieren
|
||||
in kanonischer Weise Morphismen von lokalisierten Moduln in einer Art und
|
||||
Weise, die mit der Komposition verträglich ist'' kurz zusammen und sagt:
|
||||
``Lokalisierung ist funktoriell''.
|
||||
gilt. Der Mathematiker fasst die Aussage „Morphismen von Moduln induzieren in
|
||||
kanonischer Weise Morphismen von lokalisierten Moduln in einer Art und Weise,
|
||||
die mit der Komposition verträglich ist“ kurz zusammen und sagt:
|
||||
„Lokalisierung ist funktoriell“.
|
||||
\end{beobachtung}
|
||||
|
||||
\begin{notation}[Lokalisierung nach Primideal]
|
||||
Es sei $R$ ein Ring und es sei $p ⊂ R$ ein Primideal, mit zugehörendem
|
||||
multiplikativen System $S := R ∖ p$. Weiter sei $A$ ein $R$-Modul. Dann wird
|
||||
multiplikativen System $S := R∖p$. Weiter sei $A$ ein $R$-Modul. Dann wird
|
||||
die Lokalisierung $S^{-1} A$ auch häufig mit $A_p$ bezeichnet. Gegeben einen
|
||||
Morphismus von $R$-Moduln, $α : A → B$, dann wird die Lokalisierung $S^{-1} α$
|
||||
auch häufig mit $α_p$ bezeichnet.
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||||
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@ -318,7 +318,7 @@ ich auf folgende Eigenschaft der Lokalisierung hinweisen.
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\subsubsection{Exakte Sequenzen -- Teile und Herrsche}
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||||
In der Vorlesung ``Lineare Algebra'' haben Sie exakte Sequenzen kennen gelernt,
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In der Vorlesung „Lineare Algebra“ haben Sie exakte Sequenzen kennengelernt,
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||||
aber vielleicht nicht gemocht. Jetzt ist es an der Zeit, die exakt Sequenz
|
||||
lieben zu lernen. Ich wiederhole kurz, worum es geht: Gegeben einen Ring $R$,
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||||
dann nenne eine (endliche oder unendliche) Folge von Modulmorphismen
|
||||
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@ -330,16 +330,16 @@ exakt, wenn für jeden Index $i$ die Gleichung $\img α_i = \ker α_{i+1}$ gilt.
|
|||
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||||
\begin{beobachtung}
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||||
Es sei $α: A → B$ ein Morphismus von $R$-Moduln. Dann kann man Injektivität
|
||||
und Surjektivität von $α$ mit Hilfe von exakten Sequenzen ausdrücken.
|
||||
und Surjektivität von $α$ mithilfe von exakten Sequenzen ausdrücken.
|
||||
\begin{itemize}
|
||||
\item Der Morphismus $α$ ist genau dann injektiv, wenn $\ker α = \{0\}$ ist.
|
||||
Dies ist genau dann der Fall, wenn die Sequenz $0 → A \xrightarrow{α} B$
|
||||
exakt ist. Dabei ist der erste Pfeil logischerweise die Nullabbildung, was
|
||||
sonst.
|
||||
|
||||
\item Der Morphismus $α$ ist genau dann surjektiv, wenn die Sequenz
|
||||
$A \xrightarrow{α} B → 0$ exakt ist. Dabei ist der letzte Pfeil
|
||||
logischerweise die Nullabbildung, was sonst.
|
||||
\item Der Morphismus $α$ ist genau dann surjektiv, wenn die Sequenz $A
|
||||
\xrightarrow{α} B → 0$ exakt ist. Dabei ist der letzte Pfeil logischerweise
|
||||
die Nullabbildung, was sonst.
|
||||
\end{itemize}
|
||||
\end{beobachtung}
|
||||
|
||||
|
@ -351,9 +351,9 @@ exakte Sequenzen der folgenden Form,
|
|||
Dabei ist der erste und der letzte Pfeil logischerweise die Nullabbildung, was
|
||||
sonst.
|
||||
|
||||
\begin{beobachtung}\label{beo:10-4-6}
|
||||
Die Aussage ``Die Sequenz \eqref{eq:kes} ist exakt'' besagt genau die
|
||||
folgenden drei Dinge.
|
||||
\begin{beobachtung}\label{beo:10-4-6}%
|
||||
Die Aussage „Die Sequenz \eqref{eq:kes} ist exakt.“ besagt genau die folgenden
|
||||
drei Dinge.
|
||||
\begin{itemize}
|
||||
\item Der Morphismus $α$ ist injektiv.
|
||||
|
||||
|
@ -366,7 +366,7 @@ sonst.
|
|||
\item Der Modul $A$ ist isomorph zu $\ker β$.
|
||||
|
||||
\item Der Modul $C$ ist isomorph zu $\coker α$. Wenn ich $A$ mithilfe der
|
||||
injektiven Abbildung $α$ als Untermodul von $B$ auffasse dann ist $C$ also
|
||||
injektiven Abbildung $α$ als Untermodul von $B$ auffasse, dann ist $C$
|
||||
isomorph zum Quotientenmodul $B/A$.
|
||||
\end{itemize}
|
||||
\end{beobachtung}
|
||||
|
@ -375,8 +375,8 @@ Wenn Sie normal sind, haben Sie sich sicher schon länger gefragt, warum ältere
|
|||
Professoren auf exakte Sequenzen abfahren. Der Grund: viele Moduln sind echt
|
||||
schwer zu verstehen. Wenn mir das Leben einen Modul $B$ gibt, dann suche ich
|
||||
eine exakte Sequenz wie in \eqref{eq:kes}, in der Hoffnung, dass die Moduln $A$
|
||||
und $C$ kleiner und deshalb leichter zu verstehen sind. Das Zerlegt mein
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||||
Problem ``verstehe den Modul $B$'' in drei Teilaufgaben.
|
||||
und $C$ kleiner und deshalb leichter zu verstehen sind. Das zerlegt mein
|
||||
Problem „verstehe den Modul $B$“ in drei Teilaufgaben.
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\begin{itemize}
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||||
\item Verstehe den kleineren Modul $A$.
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@ -392,8 +392,8 @@ vermutlich noch kein Beispiel gesehen, wo man mit dieser Strategie wirklich
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etwas bewiesen hätte. Dafür gibt es einen guten Grund: Sie haben sich bislang
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vermutlich weniger für Moduln, sondern meistens nur für Vektorräume
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interessiert. Wenn aber \eqref{eq:kes} eine kurze exakte Sequenz von
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Vektorräumen ist, dann ist $B ≅ A⊕C$, und die Frage ``Wie setzt sich der Modul
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$B$ aus den kleineren Moduln $A$ und $C$ zusammen?'' ist irrelevant.
|
||||
Vektorräumen ist, dann ist $B ≅ A⊕C$, und die Frage „Wie setzt sich der Modul
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||||
$B$ aus den kleineren Moduln $A$ und $C$ zusammen?“ ist irrelevant.
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\begin{warnung}
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Wenn \eqref{eq:kes} eine kurze exakte Sequenz von Moduln ist, dann ist es im
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@ -408,10 +408,10 @@ $B$ aus den kleineren Moduln $A$ und $C$ zusammen?'' ist irrelevant.
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\sideremark{Vorlesung 12}Ich verspreche Ihnen, dass wir später in dieser
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||||
Vorlesung interessante exakte Sequenzen sehen werden. Im Moment geht es aber um
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die Lokalisierung von Moduln. Der wesentliche Punkt: Lokalisierung bildet
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exakte Sequenzen auf exakte Sequenzen ab. Der Mathematiker sagt ``Lokalisierung
|
||||
ist ein exakter Funktor''.
|
||||
exakte Sequenzen auf exakte Sequenzen ab. Der Mathematiker sagt „Lokalisierung
|
||||
ist ein exakter Funktor“.
|
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\begin{satz}[Lokalisierung ist ein exakter Funktor]\label{satz:10-4-7}
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\begin{satz}[Lokalisierung ist ein exakter Funktor]\label{satz:10-4-7}%
|
||||
Es sei $R$ ein Ring, es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System und es sei
|
||||
\[
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||||
A \xrightarrow{α} B \xrightarrow{β} C
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@ -427,15 +427,15 @@ ist ein exakter Funktor''.
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|||
\end{proof}
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\begin{bemerkung}
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Satz~\ref{satz:10-4-7} ist eine Aussage über exakte Sequenzen der Länge
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drei. Wenn man den Satz aber erst einmal bewiesen hat, dann folgt die Aussage
|
||||
Satz~\ref{satz:10-4-7} ist eine Aussage über exakte Sequenzen der Länge drei.
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||||
Wenn man den Satz aber erst einmal bewiesen hat, dann folgt die Aussage
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||||
ziemlich schnell auch für exakte Sequenzen beliebiger Länge --- unendlich
|
||||
lange Sequenzen sind ebenfalls erlaubt.
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\end{bemerkung}
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||||
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||||
\begin{kor}[Lokalisierung erhält Injektivität und Surjektivität]\label{kor:10-4-7}
|
||||
Es sei $R$ ein Ring, es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System und es sei
|
||||
$α : A → B$ ein Morphismus von $R$-Moduln.
|
||||
\begin{kor}[Lokalisierung erhält Injektivität und Surjektivität]\label{kor:10-4-7}%
|
||||
Es sei $R$ ein Ring, es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System und es sei $α :
|
||||
A → B$ ein Morphismus von $R$-Moduln.
|
||||
\begin{itemize}
|
||||
\item Wenn $α$ injektiv ist, dann ist $S^{-1}α$ injektiv.
|
||||
|
||||
|
@ -458,8 +458,8 @@ Korollar~\ref{kor:10-4-7}, den lokalisierten Modul $S^{-1}A$ als Untermodul von
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$S^{-1}B$ aufzufassen. Damit ist das folgende Korollar sinnvoll.
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||||
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\begin{kor}
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||||
Es sei $R$ ein Ring, es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System und es sei$M$
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||||
ein $R$-Modul mit Untermoduln $N$ und $P ⊂ M$. Dann gilt folgendes.
|
||||
Es sei $R$ ein Ring, es sei $S ⊂ R$ ein multiplikatives System und es sei $M$
|
||||
ein $R$-Modul mit Untermodul $N$ und $P ⊂ M$. Dann gilt Folgendes.
|
||||
\begin{enumerate}
|
||||
\item Es ist $S^{-1}(N+P) = (S^{-1}N) + (S^{-1}P)$.
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||||
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||||
|
@ -492,7 +492,7 @@ Gegeben sei ein Ring $R$ und es sei $A$ ein $R$-Modul. Wenn $A$ der Nullmodul
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|||
ist, dann ist natürlich auch jede Lokalisierung nach jedem Primideal der
|
||||
Nullmodul. Interessanterweise gilt auch die Umkehrung.
|
||||
|
||||
\begin{lem}[Verschwindung von Moduln ist lokale Eigenschaft]\label{lem:10-4-10}
|
||||
\begin{lem}[Verschwindung von Moduln ist lokale Eigenschaft]\label{lem:10-4-10}%
|
||||
Es sei $R$ ein Ring und es sei $M$ ein $R$-Modul. Dann sind die folgenden
|
||||
Aussagen äquivalent.
|
||||
\begin{enumerate}
|
||||
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@ -500,25 +500,24 @@ Nullmodul. Interessanterweise gilt auch die Umkehrung.
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||||
\item\label{il:10-4-10-2} Für jedes Primideal $p ⊂ R$ ist $M_p = 0$.
|
||||
|
||||
\item\label{il:10-4-10-3} Für jedes maximale Ideal $m ⊂ R$ ist
|
||||
$M_m = 0$.
|
||||
\item\label{il:10-4-10-3} Für jedes maximale Ideal $m ⊂ R$ ist $M_m = 0$.
|
||||
\end{enumerate}
|
||||
\end{lem}
|
||||
\begin{proof}
|
||||
Es ist nur die Richtung \ref{il:10-4-10-3} $⇒$ \ref{il:10-4-10-1} zu
|
||||
zeigen. Wir führen einen Widerspruchsbeweis und nehmen an, dass $M ≠ 0$
|
||||
ist, dass aber alle Lokalisierungen in maximalen Idealen 0 sind. Wähle dann
|
||||
ein Element $x ∈ M ∖ \{0\}$, und betrachte die Menge
|
||||
Es ist nur die Richtung \ref{il:10-4-10-3} $⇒$ \ref{il:10-4-10-1} zu zeigen.
|
||||
Wir führen einen Widerspruchsbeweis und nehmen an, dass $M ≠ 0$ ist, dass aber
|
||||
alle Lokalisierungen in maximalen Idealen 0 sind. Wähle dann ein Element $x ∈
|
||||
M ∖ \{0\}$, und betrachte die Menge
|
||||
\[
|
||||
\operatorname{Ass}(x) = \{ r ∈ R \::\: r·x = 0 \} ⊂ R.
|
||||
\]
|
||||
Dies ist ein Ideal in $R$, das häufig als das ``zu $x$ assoziierte Ideal''
|
||||
Dies ist ein Ideal in $R$, das häufig als das „zu $x$ assoziierte Ideal“
|
||||
bezeichnet wird. Blutrünstige Kollegen sprechen gern vom
|
||||
\href{https://www.youtube.com/watch?v=qTUL-mpov78}{Assassinator-Ideal}, weil
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||||
$\operatorname{Ass}(x)$ aus genau den Ringelementen besteht, die $x$
|
||||
``killen''. Die Annahme $x ≠ 0$ impliziert sofort
|
||||
$1 \not ∈ \operatorname{Ass}(x)$. Also können wir ein maximales Ideal wählen
|
||||
$m$, das $\operatorname{Ass}(x)$ enthält,
|
||||
$\operatorname{Ass}(x)$ aus genau den Ringelementen besteht, die $x$ „killen“.
|
||||
Die Annahme $x ≠ 0$ impliziert sofort $1 \not ∈ \operatorname{Ass}(x)$. Also
|
||||
können wir ein maximales Ideal wählen $m$, das $\operatorname{Ass}(x)$
|
||||
enthält,
|
||||
\[
|
||||
\operatorname{Ass}(x) ⊂ m ⊊ R.
|
||||
\]
|
||||
|
@ -526,10 +525,10 @@ Nullmodul. Interessanterweise gilt auch die Umkehrung.
|
|||
\[
|
||||
\frac{0}{1} = \frac{x}{1} ∈ M_m.
|
||||
\]
|
||||
Per Definition bedeutet das, dass ein Element $s ∈ R ∖ m$ existiert,
|
||||
sodass $s·(x·1 - 0·1) = 0$ ist. Mit anderen Worten: es gilt $s·x = 0$ und
|
||||
also ist $s ∈ \operatorname{Ass}(x)$, im Widerspruch zur Wahl von
|
||||
$s ∈ R ∖ m ⊂ R ∖ \operatorname{Ass}(x)$.
|
||||
Per Definition bedeutet das, dass ein Element $s ∈ R∖m$ existiert, sodass
|
||||
$s·(x·1 - 0·1) = 0$ ist. Mit anderen Worten: es gilt $s·x = 0$ und also ist
|
||||
$s ∈ \operatorname{Ass}(x)$, im Widerspruch zur Wahl von $s ∈ R∖m ⊂
|
||||
R∖\operatorname{Ass}(x)$.
|
||||
\end{proof}
|
||||
|
||||
In der Fachsprache sagt man, die Eigenschaft eines Moduls, der Nullmodul zu
|
||||
|
@ -542,33 +541,32 @@ sein, ist eine lokale Eigenschaft.
|
|||
\begin{itemize}
|
||||
\item Der Modul $M$ hat Eigenschaft $E$.
|
||||
|
||||
\item Für alle Primideale $p ⊂ R$ gilt: der Modul $M_p$ hat Eigenschaft
|
||||
$E$.
|
||||
\item Für alle Primideale $p ⊂ R$ gilt: Der Modul $M_p$ hat Eigenschaft $E$.
|
||||
\end{itemize}
|
||||
\end{defn}
|
||||
|
||||
Das geht natürlich auch mit Eigenschaften von Morphismen.
|
||||
|
||||
\begin{kor}[Injektivität und Surjektivität sind lokale Eigenschaften]\label{kor:10-5-3}
|
||||
Es sei $R$ ein Ring und es sei $α: A → B$ ein Morphismus von
|
||||
$R$-Moduln. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent.
|
||||
\begin{kor}[Injektivität und Surjektivität sind lokale Eigenschaften]\label{kor:10-5-3}%
|
||||
Es sei $R$ ein Ring und es sei $α: A → B$ ein Morphismus von $R$-Moduln. Dann
|
||||
sind die folgenden Aussagen äquivalent.
|
||||
\begin{enumerate}
|
||||
\item\label{il:10-5-3-1} Die Abbildung $α$ ist injektiv.
|
||||
|
||||
\item\label{il:10-5-3-2} Für alle Primideale $p ⊂ R$ gilt: die Abbildung
|
||||
$α_p$ ist injektiv.
|
||||
\item\label{il:10-5-3-2} Für alle Primideale $p ⊂ R$ gilt: Die Abbildung $α_p$
|
||||
ist injektiv.
|
||||
|
||||
\item\label{il:10-5-3-3} Für alle maximalen Ideale $m ⊂ R$ gilt: die
|
||||
Abbildung $α_m$ ist injektiv.
|
||||
\item\label{il:10-5-3-3} Für alle maximalen Ideale $m ⊂ R$ gilt: Die Abbildung
|
||||
$α_m$ ist injektiv.
|
||||
\end{enumerate}
|
||||
Analoge Äquivalenzen gelten auch für Surjektivität.
|
||||
\end{kor}
|
||||
\begin{proof}
|
||||
Nach Korollar~\ref{kor:10-4-7} ist nur die Richtung \ref{il:10-5-3-3}
|
||||
$⇒$ \ref{il:10-5-3-1} zu zeigen. Wir nehmen also an, dass für jedes
|
||||
maximale Ideal $m ⊂ R$ die Abbildung $α_m$ injektiv ist.
|
||||
Nach Korollar~\ref{kor:10-4-7} ist nur die Richtung \ref{il:10-5-3-3} $⇒$
|
||||
\ref{il:10-5-3-1} zu zeigen. Wir nehmen also an, dass für jedes maximale
|
||||
Ideal $m ⊂ R$ die Abbildung $α_m$ injektiv ist.
|
||||
|
||||
Als nächstes betrachte die Sequenz von $R$-Moduln,
|
||||
Als Nächstes betrachte die Sequenz von $R$-Moduln,
|
||||
\begin{equation}\label{eq:10-5-3-4}
|
||||
0 → \ker(α) → A \xrightarrow{α} B.
|
||||
\end{equation}
|
||||
|
@ -587,7 +585,7 @@ Das geht natürlich auch mit Eigenschaften von Morphismen.
|
|||
\end{proof}
|
||||
|
||||
Korollar~\ref{kor:10-5-3} sagt, das Injektivität und Surjektivität lokale
|
||||
Eigenschaften von $R$-Modulmorphismen sind.
|
||||
Eigenschaften von $R$-Modul\-mor\-phismen sind.
|
||||
|
||||
\begin{defn}[Lokale Eigenschaften von Modulmorphismen]
|
||||
Es sei $R$ ein Ring und es sei $E$ eine Eigenschaft von $R$-Modulmorphismen.
|
||||
|
@ -597,7 +595,7 @@ Eigenschaften von $R$-Modulmorphismen sind.
|
|||
\begin{itemize}
|
||||
\item Der $R$-Modulmorphismus $α$ hat Eigenschaft $E$.
|
||||
|
||||
\item Für alle Primideale $p ⊂ R$ gilt: der $R$-Modulmorphismus $α_p$ hat
|
||||
\item Für alle Primideale $p ⊂ R$ gilt: Der $R$-Modulmorphismus $α_p$ hat
|
||||
Eigenschaft $E$.
|
||||
\end{itemize}
|
||||
\end{defn}
|
||||
|
@ -615,7 +613,7 @@ zwei elementare Tatsachen aus der Algebra-Vorlesung.
|
|||
prim ist, dann ist auch $γ^{-1}(I)$ ein Primideal. \qed
|
||||
\end{lem}
|
||||
|
||||
\begin{nlemma}[Bilder von Idealen]\label{nlem:10-6-2}
|
||||
\begin{nlemma}[Bilder von Idealen]\label{nlem:10-6-2}%
|
||||
Es sei $γ: R → T$ ein Ringmorphismus und es sei $J ⊂ R$ ein Ideal. Dann ist
|
||||
im Allgemeinen weder die Bildmenge $γ(J)$ noch die Menge
|
||||
\[
|
||||
|
@ -626,9 +624,9 @@ zwei elementare Tatsachen aus der Algebra-Vorlesung.
|
|||
|
||||
Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
||||
|
||||
\begin{lem}\label{lem:10-6-3}
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} (``Lokalisierung von
|
||||
Ringen'') sei $I ⊂ R$ ein Ideal. Dann ist
|
||||
\begin{lem}\label{lem:10-6-3}%
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} („Lokalisierung von Ringen“)
|
||||
sei $I ⊂ R$ ein Ideal. Dann ist
|
||||
\begin{equation}\label{eq:10-6-3-1}
|
||||
φ(I)·S^{-1}R = \left\{ \frac{a}{b} ∈ S^{-1}R \::\: a ∈ I, b ∈ S
|
||||
\right\}.
|
||||
|
@ -637,7 +635,7 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
in $S^{-1}R$.
|
||||
\end{lem}
|
||||
\begin{proof}
|
||||
Die Inklusion ``$⊃$'' ist klar. Um die Inklusion ``$⊂$'' zu zeigen, sei ein
|
||||
Die Inklusion „$⊃$“ ist klar. Um die Inklusion „$⊂$“ zu zeigen, sei ein
|
||||
Element
|
||||
\[
|
||||
\frac{α}{β} ∈ φ(I)·S^{-1}R
|
||||
|
@ -651,7 +649,7 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
\end{proof}
|
||||
|
||||
\begin{bemerkung}
|
||||
Lemma~\ref{lem:10-6-3} hat vielleicht ein wenig Potential für Verwirrung, denn
|
||||
Lemma~\ref{lem:10-6-3} hat vielleicht ein wenig Potenzial für Verwirrung, denn
|
||||
das Ideal $I ⊂ R$ ist natürlich auch ein $R$-Modul und die rechte Seite von
|
||||
Gleichung~\eqref{eq:10-6-3-1} erinnert an $S^{-1}I$, die Lokalisierung von $I$
|
||||
als $R$-Modul. Das ist natürlich kein Zufall, und ich möchte die Details noch
|
||||
|
@ -663,7 +661,7 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
\]
|
||||
die nach Korollar~\ref{kor:10-4-7} wieder injektiv ist. Erinnern Sie sich
|
||||
dazu an Bemerkung~\ref{bem:10-4-2}: Es macht keinen Unterschied, ob wir $R$
|
||||
als Ring oder als $R$-Modul lokalisieren. Rechnen Sie als nächstes nach, dass
|
||||
als Ring oder als $R$-Modul lokalisieren. Rechnen Sie als Nächstes nach, dass
|
||||
das Bild der injektiven Abbildung $S^{-1}ι$ genau die Menge $φ(I)·S^{-1}R$
|
||||
ist. Die Abbildung $S^{-1}ι$ identifiziert daher die Mengen $S^{-1}I$ und
|
||||
$φ(I)·S^{-1}R$.
|
||||
|
@ -674,9 +672,9 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
$φ(I)·S^{-1} R ⊂ S^{-1} R$ von nun an häufig mit $S^{-1}I$ notieren.
|
||||
\end{notation}
|
||||
|
||||
\begin{satz}[Verhalten von Idealen unter Lokalisierung]\label{satz:10-6-6}
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} (``Lokalisierung von
|
||||
Ringen'') gilt folgendes.
|
||||
\begin{satz}[Verhalten von Idealen unter Lokalisierung]\label{satz:10-6-6}%
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} („Lokalisierung von Ringen“)
|
||||
gilt Folgendes.
|
||||
\begin{enumerate}
|
||||
\item\label{il:10-6-6-1} Alle Ideale in $S^{-1}R$ sind von der Form $S^{-1}I$
|
||||
für ein Ideal $I ⊂ R$. Genauer: für jedes Ideal $J ⊂ S^{-1}R$ gilt die
|
||||
|
@ -701,9 +699,9 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
\video{12-2}
|
||||
\end{proof}
|
||||
|
||||
\begin{kor}[Verhalten von Primidealen unter Lokalisierung]\label{kor:10-6-8}
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} (``Lokalisierung von
|
||||
Ringen'') liefert die Abbildung
|
||||
\begin{kor}[Verhalten von Primidealen unter Lokalisierung]\label{kor:10-6-8}%
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} („Lokalisierung von Ringen“)
|
||||
liefert die Abbildung
|
||||
\[
|
||||
η: \left\{\text{ Ideale in $S^{-1}R$ } \right\} → \left\{\text{ Ideale in $R$ }
|
||||
\right\}, \quad J ↦ φ^{-1}(J)
|
||||
|
@ -719,22 +717,22 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
$φ^{-1}(J)$ zu $S$ disjunkt ist. Das geht mit einem Widerspruchsbeweis.
|
||||
Angenommen, es gäbe ein $s ∈ φ^{-1}(J)∩ S$. Per Definition der Abbildung $φ$
|
||||
ist dann $\frac{s}{1} ∈ J$, also $\frac{1}{1} = \frac{s}{1}·\frac{1}{s} ∈ J$
|
||||
und es folgt $J = S^{-1}R$ Das ist ein Widerspruch zur Annahme, dass $J$ prim
|
||||
ist.
|
||||
und es folgt $J = S^{-1}R$. Das ist ein Widerspruch zur Annahme, dass $J$
|
||||
prim ist.
|
||||
|
||||
Die Abbildung $η$ ist offensichtlich injektiv. Also ist nur noch zu zeigen,
|
||||
dass jedes Primideal $I ⊂ R$ mit $I ∩ S = ∅$ bereits Urbild eines Primideals
|
||||
in $J ⊂ S^{-1}R$ ist. Sei also ein solches Ideal $I$ gegeben. Um $J$ zu
|
||||
finden, wenden wir das Kriterium~\ref{il:10-6-6-3} an: wenn ein Element
|
||||
$r ∈ R$ gegeben ist, sodass ein $s ∈ S$ existiert mit $r·s ∈ I$, dann ist $s$
|
||||
finden, wenden wir das Kriterium~\ref{il:10-6-6-3} an: wenn ein Element $r ∈
|
||||
R$ gegeben ist, sodass ein $s ∈ S$ existiert mit $r·s ∈ I$, dann ist $s$
|
||||
logischerweise nicht in $I$. Auf der anderen Seite ist $I$ per Annahme ein
|
||||
Primideal, so dass $r ∈ I$ sein muss. Kriterium~\ref{il:10-6-6-3} liefert uns
|
||||
Primideal, sodass $r ∈ I$ sein muss. Kriterium~\ref{il:10-6-6-3} liefert uns
|
||||
also ein Ideal $J ⊂ S^{-1}R$ mit $I = φ^{-1}(J)$. Nach \ref{il:10-6-6-1}
|
||||
wissen wir sogar ganz genau, was $J$ ist, nämlich $S^{-1}I$.
|
||||
|
||||
Jetzt ist nur noch zu zeigen, dass das gefundene Ideal $J$ tatsächlich ein
|
||||
Primideal ist. Seien also zwei Brüche $\frac{a}{b}$ und
|
||||
$\frac{c}{d} ∈ S^{-1}R$ gegeben, sodass
|
||||
Primideal ist. Seien also zwei Brüche $\frac{a}{b}$ und $\frac{c}{d} ∈
|
||||
S^{-1}R$ gegeben, sodass
|
||||
\[
|
||||
\frac{a}{b}·\frac{c}{d} = \frac{ac}{bd} ∈ J = S^{-1}I
|
||||
\]
|
||||
|
@ -742,19 +740,19 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
|
|||
\[
|
||||
∃ α ∈ I: ∃ β ∈ S: \frac{α}{β} = \frac{ac}{bd}.
|
||||
\]
|
||||
Das bedeutet per Definition von Lokalisierung: es existiert ein Element
|
||||
$u ∈ S$ mit $(acβ - α bd)u = 0$. Es folgt also
|
||||
Das bedeutet per Definition von Lokalisierung: Es existiert ein Element $u ∈
|
||||
S$ mit $(acβ - α bd)u = 0$. Es folgt also
|
||||
\[
|
||||
ac\underbrace{β u}_{∈ S} = α·bdu ∈ I \text{ da } α ∈ I.
|
||||
\]
|
||||
Weil $I$ aber ein Primideal ist und $S ∩ I = ∅$, folgt $ac ∈ I$. Also ist
|
||||
$a ∈ I$ oder $c ∈ I$ und deshalb ist $\frac{a}{b} ∈ S^{-1}I$ oder
|
||||
$\frac{c}{d} ∈ I$. Was zu zeigen war.
|
||||
Weil $I$ aber ein Primideal ist und $S ∩ I = ∅$, folgt $ac ∈ I$. Also ist $a
|
||||
∈ I$ oder $c ∈ I$ und deshalb ist $\frac{a}{b} ∈ S^{-1}I$ oder $\frac{c}{d} ∈
|
||||
I$. Was zu zeigen war.
|
||||
\end{proof}
|
||||
|
||||
\begin{kor}
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} (``Lokalisierung von
|
||||
Ringen'') sei $R$ Noethersch. Dann ist auch $S^{-1}R$ Noethersch.
|
||||
In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} („Lokalisierung von Ringen“)
|
||||
sei $R$ Noethersch. Dann ist auch $S^{-1}R$ Noethersch.
|
||||
\end{kor}
|
||||
\begin{proof}
|
||||
Es sei $I_1 ⊂ I_2 ⊂ ⋯$ eine aufsteigende Kette von Idealen in $S^{-1}R$.
|
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@ -765,22 +763,22 @@ Im Kontext der Lokalisierung von Ringen stellt sich die Situation wie folgt dar.
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Aussage~\ref{il:10-6-6-1} von Satz~\ref{satz:10-6-6} ist dann aber
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\[
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\underbrace{S^{-1} φ^{-1}(I_n)}_{= I_n} = \underbrace{S^{-1}
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φ^{-1}(I_{n+1})}_{= I_{n+1}} = ⋯
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φ^{-1}(I_{n+1})}_{= I_{n+1}} = ⋯.
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\]
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Also wird bereits die aufsteigende Kette $I_1 ⊂ I_2 ⊂ ⋯$ stationär.
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\end{proof}
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\begin{kor}[Lokalisierung von Primidealen liefert lokale Ringe]\label{kor:10-6-9}
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In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} (``Lokalisierung von
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Ringen'') sei das multiplikative System $S$ von der Form $S = R ∖ p$, für ein
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Primideal $p ⊂ R$. Dann gibt es in $S^{-1}R = R_p$ genau ein maximales Ideal,
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nämlich $p·R_p = S^{-1}p$.
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\begin{kor}[Lokalisierung von Primidealen liefert lokale Ringe]\label{kor:10-6-9}%
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In der Situation von Konstruktion~\ref{kons:loc} („Lokalisierung von Ringen“)
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sei das multiplikative System $S$ von der Form $S = R ∖ p$, für ein Primideal
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$p ⊂ R$. Dann gibt es in $S^{-1}R = R_p$ genau ein maximales Ideal, nämlich
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$p·R_p = S^{-1}p$.
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\end{kor}
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\begin{proof}
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Sei $m ⊂ R_p$ ein maximales Ideal, dann ist $φ^{-1}(m) ⊂ R$ ein Primideal,
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welches nach Korollar~\ref{kor:10-6-8} in $R ∖ S = R ∖ (R ∖ p) = p$ enthalten
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ist. Also folgt aus der Maximalität bereits die Gleichung $φ^{-1}(m) = p$.
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Mit anderen Worten: $m = p · R_p$.
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welches nach Korollar~\ref{kor:10-6-8} in $R∖S = R∖(R∖p) = p$ enthalten ist.
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Also folgt aus der Maximalität bereits die Gleichung $φ^{-1}(m) = p$. Mit
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anderen Worten: $m = p · R_p$.
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\end{proof}
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@ -817,10 +815,9 @@ bekommen.
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\begin{description}
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\item[\ref{il:10-7-2-1} $⇒$ \ref{il:10-7-2-2}] Sei $R$ ein lokaler Ring und
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$f ∈ R$ sei keine Einheit. Dann ist $(f) ≠ R$. Also ist $(f)$ in einem
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(dem einen) maximalen Ideal enthalten und es ist $(f) ⊂ m$. Also ist
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$f ∈ m$.
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\item[\ref{il:10-7-2-1} $⇒$ \ref{il:10-7-2-2}] Sei $R$ ein lokaler Ring und $f
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∈ R$ sei keine Einheit. Dann ist $(f) ≠ R$. Also ist $(f)$ in einem (dem
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einen) maximalen Ideal enthalten und es ist $(f) ⊂ m$. Also ist $f ∈ m$.
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\item[\ref{il:10-7-2-2} $⇒$ \ref{il:10-7-2-1}] Sei $I ⊊ R$ ein beliebiges
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Ideal. Dann gilt für jedes Element $x ∈ I$, dass $x \not ∈ R^*$ (denn sonst
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@ -829,11 +826,11 @@ bekommen.
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\end{description}
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\end{proof}
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Wir enden mit dem brühmten ``Lemma von Nakayama''. Dies ist ein Kriterium, mit
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Wir enden mit dem berühmten „Lemma von Nakayama“. Dies ist ein Kriterium, mit
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dem man später in geometrisch relevanten Situationen zeigen kann, dass ein
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gegebener Modul über einem lokalen Ring verschwindet. Über das Lemma von
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Nakayama lässt sich viel sagen und viel schreiben, aber ich werde mich kurz
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fassen denn ich will so schnell wie möglich zurück zur Geometrie.
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Nakayama lässt sich viel sagen und viel schreiben, aber ich werde mich
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kurzfassen, denn ich will so schnell wie möglich zurück zur Geometrie.
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\begin{lem}[Lemma von Nakayama]
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Sei $R$ ein lokaler Ring mit maximalem Ideal $m$. Weiter sei $M$ ein endlich
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